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Atlas Sound

Nach Jahren der Nicht-Beachtung hat es Bradford Cox alias Atlas Sound nun wirklich geschafft: vom absoluten Geheimtipp zum Album der Woche in sämtlichen Medien. Das hört man gerne. Neben der tollen Musik können die Radiomoderatoren und Rezensenten zum Thema Cox ja auch so viel erzählen: Nach einer schweren Kindheit und zwei Todesfällen im engsten Umfeld leidet das angeblich asexuelle Musikgenie auch noch an dem ziemlich seltenen Marfan-Syndrom, das dafür sorgt, dass er wie ein Magersüchtiger mit Pergamenthaut aussieht. Nicht weniger interessant ist die Musik von Bradford Cox. Neben seinem Soloprojekt Atlas Sound führt er auch seit zehn Jahren Deerhunter an.
Am besten lässt sich „Parallax“, sein dritte Soloalbum, wie auch schon seine Vorgänger als verquerer, meist sphärischer Dreampop beschreiben, der diesmal etwas zugänglicher ausgefallen ist. Das klingt dann wie in „Te Amo“ mal nach einer männlichen, britischen Björk oder im Titelsong und schockierend hittigem „Mona Lisa“ sogar nach der Experimentierfreude der letzten MGMT-Scheibe (dessen Andrew VanWyngarden auch beteiligt war).
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13 Jahre Candy Club mit lunaland-DJing
Ein anspruchsvolles und breit gefächtertes Programm bringt der Thomas von Queerbeat zum Jubiläum an den Start. Im Feierwerk werden am Donnerstag den 5.Januar 2012 (vorm Feiertag) drei Areas bespielt. Neben der Zombocombo im Orangehouse und dem klassichen Candyclub in der Kranhalle (live: Sizarr, Tubbe, Woodpigeon u.a.) ist das Hansa 39 das lunaland. Veronica Falls eröffnen den Abend, gefolgt von der vielgerühmten Liveshow von S.C.U.M. Nach einem ersten kurzen DJ-Intermezzo meinerseits werden Jeans Team die Halle rocken, ehe ich, unterstützt von Edo an den Videoreglern die Party in die frühen Morgenstunden tragen. Bei den Abstechern in Wien (6.1.) und Berlin (6. & 7.1.) sind wir aber nicht dabei.
13 Jahre Candyclub
Donnerstag 5.1.2012 – Einlass 20h / Beginn 21h
Feierwerk, Hansastr.39, München
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Der Hit für zwischendurch: Gotye

Das wird wahrscheinlich das einzige Mal sein, dass dieser Satz auf diesem Blog steht: Hier ist die aktuelle Nummer eins der Singlecharts!
Mit normalen Instrumenten kann der Australier Wally De Backer nicht viel anfangen, weshalb er sich für ein interessantes Sample durch die obskursten Abteilungen der Second-Hand-Shops wühlt, nachts im Outback auf riesigen Klanginstallationen rumspielt oder sich die Mühe macht, eine Chromaharp aus dem Antiquitätenladen zu digitalisieren. Das Album zur Single, „Making Mirrors“, hat noch circa drei ganz nette Songs, der Rest ist mir persönlich dann doch zu Motown. Respekt jedenfalls für diesen angenehmen Megaohrwurm, wär doch super wenn das der Wiesn-Hit 2012 würde.
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Dokumentarfilm über Factory Records

Eigentlich kennt man alle Hintergrundgeschichten des legendären Labels Factory Records, aber dieser Dokumentarfilm der BBC geht mit exklusiven Interviews und unveröffentlichtem Material noch weiter. Die Doku kam 2008 im Fernsehen, fast zeitgleich mit dem etwas plakativeren Control von Anton Corbijn und nach dem Tod des exzentrischen Factory Gründers Tony Wilson.
Manchester from Joy Division to Happy Mondays ist zwar schon etwas älter, aber dennoch eine der besten Dokus über Factory Records, prima zum weitergucken zehn Jahre nach 24 Hours Party People.


