Zehn Jahre haben wir warten müssen auf das fünfte Album der Kanadischen Postrocker Godspeed You! Black Emperor, die sich ja nur ungern in dieses Genreschublade stecken, sondern sich lieber der Künstlercommunity des Montréaler Pop zuordnen lassen. Für mich sind sie allerdings spätestens seit Ihrem 2000er Doppelalbum „Lift Yor Skinny Fists Like Antennas To Heaven“ das Maß der Dinge in diesem Kontext.
Wenn man diesen auf das aktuelle Werk „Allelujah! Don’t Bend! Ascend!“ anwendet fällt auf, dass sich die zwanzigminütigen Tracks nicht in verschiedene Parts mit unterschiedlichen Stimmung bzw. Höhepunkten unterteilen lassen, sondern dass sie als ganzes zu verstehen sind, was im wörtlichen Sinne durchaus Aufmerksamkeit erfordert. Die Komplexität hat sich noch mal gesteigert, so dass man eigentlich von E-Musik (und nicht mehr Rock) reden kann. Die zwei kürzeren Tracks, der Vinylversion als 7″ beigelegt, sind eher Klangkollagen im Stile Sonic Booms/Spectrum, wobei die fehlenden Angaben zur Umlaufgeschwindigkeit (33 oder 45) wohl auch Programm sind. Dank ausreichendem Einhören aber fallen die zwei Haupttracks in meine Kategorie Lieblingslieder.