10 Jahre Lunastrom: Die Camera Obscura – Ein langer Augenblick von 25 Tagen

In den Wochen vor unserem lunastrom-Festival in der Schlafwagenfabrik hat heimlich und von den meisten unbemerkt eine Foto-Arbeit der Künstlerin Elvira Auer in den Räumlichkeiten der Schreinerei stattgefunden. Drei Wochen vor dem Festival, bevor der Aufbau überhaupt begann, hat Elvira eine Lochkamera in der Schreinerei installiert. „Diese intensive Zeit des betriebsamen Auf- und Abbaus und natürlich die drei Festival-Tage wollte ich in ihrer Gesamtheit festhalten. Das Auge der Camera Obscura war nie geschlossen, sie hat alles und jeden gesehen und aufs Bild gebannt.“ Alles hat sich auf dem mit Silberbromid beschichteten Fotopapier eingeprägt und die Resultate wirken gespenstisch und irgendwie vergangen: Wie eine blasse Erinnerung die ganz langsam verschwindet.

Die Camera Obscura ist eine einfache Box mit einem kleinen Loch und lichtempfindlichen Material auf der Gegenseite. Damit sind Langzeitbelichtungen von mehreren Monaten möglich. Unbewegtes zeichnet sich deutlich ab, während Menschen zu flüchtigen und unsichtbaren Geistern werden.
Die verwendete Lochkamera stammt von dem in Polen geborenen Lichtkünstler Przemek Zajfert. Er arbeitet schon seit Jahren mit diesem
Verfahren und hat Projekte initiiert, an denen sich jeder auch selbst mit einer seiner „Wunderdosen“ beteiligen kann.