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„Beautiful Noise“ – Crowdfunding für Shoegaze-Doku

Crowdfunding ist für ambitionierte Projekte das Gebot der Stunde. Auf Plattformen wie Pledge oder Kickstarter lassen sich nicht nur diverse Indiebands die Produktionskosten von ihren Fans vorschießen. Als Gegenleistung werden dafür neben dem Tonträger je nach Beteiligung spezielle Gimmicks, Mitspracherechte und vieles mehr geboten. Tatsächlich bezahlen muss man nur wenn eine vorher festgelegte Summe innerhalb einer bestimmten Frist gezeichnet wird.
Das aktuelle Projekt „Beautiful Noise“, das noch bis zum 15.12. läuft, ist eine filmische Dokumentation über den Einfluss von Bands wie „Cocteau Twins„, „The Jesus and Mary Chain“ oder „My Bloody Valentine„, die mit Ihrem Feedback-Gitarrensound zwar keine Verkaufsrekorde erzielten aber trotzdem Referenzpunkte setzten und nachfolgende Musikergenerationen beeinflussten. In acht Jahren wurden über 50 Interviews geführt, altes Videomaterial gesichtet und neues erstellt. Das Material befindet sich derzeit in der Postproduktion; es müssen 75.000$ eingespielt werden, aktuell ist Halbzeit und knapp die Hälfte erreicht. Für einen 25$-Anteil (+Porto) erhält man später eine DVD, eine Nennung im Abspann (incl. DVD) ist ab 100$ zu haben. Ausführliche Infos zum Projekt und die Möglichkeit sich zu beteiligen gibt’s hier.
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lunaland im neuen Club Strom

Während mit dem 59:1 und bald auch dem Atomic Café die wichtigsten Indieclubs Münchens verschwinden, entsteht an anderer Stelle schon neues Leben: Das Strom. Wir freuen uns sehr, von Anfang an dabei zu sein. Und von Anfang an kann man wörtlich nehmen: Das neue Strom ist schließlich der ehemalige Stromlinienclub, ein alter Bekannter und maßgeblich für unsere lunastrom-Veranstaltungen mitverantwortlich.
lunaland im strom
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Freitag, 14.Dezember 2012 ab 22h
DJ Marc Zimmermann
Visuals: Edooboo
Installationen / Licht: lunastrom
Indiepop, Postpunk, Shoegaze, Underground, New Wave.
Eintritt: 8 Euro
Facebookevent hier
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Düsterer Synthiepop von Trust

Hätten die Achtziger auch nicht besser hingekriegt: Der Kanadier Robert Alfons und die Austra-Drummerin Maya Postepski liefern als Duo Trust auf ihrem Debütalbum „TRST“ Dark- und Coldwave-Hits mit durchgehender Ohrwurmqualität. Die Synthies sind pointiert eingesetzt und ein einziger Knalleffekt im Stile der Crystal Castles und auch die Stimme, eine Mischung aus Ian Curtis und David Lynch, sorgt für Abwechslung. Vor allem Hits wie „Candy Walls“ oder „Sulk“, der schon länger durchs Netz schwirrt, verdeutlichen das Suchtpotenzial der Band.
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Fütter die Psychose: Crystal Castles

Electrohammer, die auf Wolken schweben: Crystal Castles sind mit neuem Album zurück! Auf seinem mittlerweile schon dritten Werk hat das kanadische Duo seine Leidenschaft für breite Synthieflächen und verzerrte Ohrwürmer perfektioniert. Auch weil es irgendwie noch düsterer, psychotischer und fieser klingt, ist es für mich ihr bisher bestes Album.
Könnte an der Stimmung von Alice Glass liegen, die kürzlich in einem Interview sagte: „Ich dachte, ich könnte den Glauben in die Menschheit nicht noch mehr verlieren, als ich es sowieso schon getan habe, aber nachdem ich so manches im eigenen Freundeskreis miterleben musste, … ist die Welt eine Antiutopie. Ich bin nur noch einen Schritt von der Selbstjustiz entfernt. Ich habe schon darüber nachgedacht.“Beste Beispiele für diesen Sound zwischen brachial und fragil, Tanzflächenspaß und Crystal-Hölle, sind „Affection“, „Sad Eyes“ oder der Überhit „Transgender“. Schade nur, dass die beiden dieses Mal auf ihrer Tour keinen Halt in München machen. Ob das am 59 liegt, das Glass ja angeblich viel zu klein war oder an dem Typen der bei dem Konzert ständig an der Truss rumgehangen und ihr auf die Pelle gerückt ist?

