Feen-Alarm: Warpaint in München!

Die Feen von Warpaint sind eingetroffen! Seit „Stars“, diesem sechsminütigen, ätherischen und sich selbst dreimal transformierenden Überhit, der regelmäßig im Abspann der lunaland-Veranstaltungen läuft, sind wir der Mädchengang aus Kalifornien verfallen. Heute treten sie in der Freiheizhalle auf (verlegt vom Strom), wobei den liveerprobten Mädels noch einige Herzen mehr zufliegen dürften.
Nach der Introducing-EP „Exquisite Corpse“, dem hochgelobten Debütalbum „The Fool“, einem Ritterschlag vom NME und der BBC-Watch-Liste und Support-Konzerten für The xx war klar, dass wir die verträumten Psychedelic-Feen nicht länger für uns behalten können. So war es dann auch: Ihr neues, selbstbetiteltes Album ist in Deutschland auf Platz 13 der gemeinen Albumcharts angekommen. Ich wiederhole: Platz 13! Bei einer Chartauflistung, bei der Peter Maffay, Jennifer Rostock und Helene Fischer die ersten drei Plätze besetzen! Wunder sind möglich.

Der Hype ist natürlich schuld, die schöne Musik auf „Warpaint“ aber auch. Dafür ließen sie sich von Schwergewichten wie Flood (PJ Harvey, Nick Cave) und Nigel Godrich (Radiohead) im Studio helfen. Das wunderschöne Albumcover stammt außerdem von Videokünstler Chris Cunningham, der nicht nur beruflich mit den Mädels verbandelt ist, sondern auch Ehemann von Bassistin Jenny ist und gerade eine Doku über das Quartett gedreht hat.

Mit meist mehrfach überlagerten Stimmen zwischen Lolita und Sirene, Melodien, die noch etwas eher auf den Punkt kommen als auf dem Debüt, und Wendungen, mit denen kein Mensch rechnen kann, zementieren Warpaint ihren bisherigen Erfolg. Ihre Songs haben immer ein paar mehr Facetten, die ganze Persönlichkeit erschließt sich erst nach mehrmaligem Hören. Und die Single „Love Is To Die“, mit der generell immer passenden Textzeile „Why don’t you dance“, ist ohnehin der bisher schönste Dreampop-Song des Jahres.