Über zwanzig Jahre sind vergangen seit dem sagenumwobenen letzten Album „Loveless“ von My Bloody Valentine, dessen Produktionskosten damals das Label Creation Records beinahe in den Ruin trieben. Es steht sinnbildlich für den in der Zeit entstandenen Shoegaze-Sound und gehört sicher zu den meist diskutierten und gewürdigten Einflüssen der Rockgeschichte. Dass das wie dabei so oft im Nachhinein geschieht und unabhängig ist vom (überschaubaren) unmittelbaren Erfolg kann auch als Beweis der künstlerischer Pioniertat gesehen werden.
Während Creation mit Oasis in den Folgejahren alle Geldprobleme löste, war von der Band nicht mehr viel zu hören. Ein Nachfolgealbum kam nie über den Produktionsstatus hinaus, die Band löste sich auf. Einzig Frontmann Kevin Shields machte durch verschiedene Produktionen, Remixe und v.a. natürlich durch die Zusammenstellung des Soundtracks zu „Lost in Translation“ auf sich aufmerksam. 2007 kam dann die Reunion mit den erwartet ohrenbetäubenden und umgehend ausverkauften Live-Shows. Das für 2013 angekündigte neue Album kommt heute nun verhältnismäßig spontan (einen Tag nach der Ankündigung auf ihrer facebook-Seite) unter dem Titel „m b v“ an die Öffentlichkeit. Das Album kann auf youtube (in verminderter Qualität) gestreamt und über ihre Webseite als Download, CD oder Vinyl zu stolzen Preisen bezogen werden.
Klanglich sind keine allzu großen Überraschungen zu erwarten, lebt die Band doch v.a. von dem Mythos dieses andersartigen Sounds. So betrachtet kann allerdings in jedem Takt eines Songs eine Überraschung warten.