Fütter die Psychose: Crystal Castles

Electrohammer, die auf Wolken schweben: Crystal Castles sind mit neuem Album zurück! Auf seinem mittlerweile schon dritten Werk hat das kanadische Duo seine Leidenschaft für breite Synthieflächen und verzerrte Ohrwürmer perfektioniert. Auch weil es irgendwie noch düsterer, psychotischer und fieser klingt, ist es für mich ihr bisher bestes Album.

Könnte an der Stimmung von Alice Glass liegen, die kürzlich in einem Interview sagte: „Ich dachte, ich könnte den Glauben in die Menschheit nicht noch mehr verlieren, als ich es sowieso schon getan habe, aber nachdem ich so manches im eigenen Freundeskreis miterleben musste, … ist die Welt eine Antiutopie. Ich bin nur noch einen Schritt von der Selbstjustiz entfernt. Ich habe schon darüber nachgedacht.“

Beste Beispiele für diesen Sound zwischen brachial und fragil, Tanzflächenspaß und Crystal-Hölle, sind „Affection“, „Sad Eyes“ oder der Überhit „Transgender“. Schade nur, dass die beiden dieses Mal auf ihrer Tour keinen Halt in München machen. Ob das am 59 liegt, das Glass ja angeblich viel zu klein war oder an dem Typen der bei dem Konzert ständig an der Truss rumgehangen und ihr auf die Pelle gerückt ist?