Nach Jahren der Nicht-Beachtung hat es Bradford Cox alias Atlas Sound nun wirklich geschafft: vom absoluten Geheimtipp zum Album der Woche in sämtlichen Medien. Das hört man gerne. Neben der tollen Musik können die Radiomoderatoren und Rezensenten zum Thema Cox ja auch so viel erzählen: Nach einer schweren Kindheit und zwei Todesfällen im engsten Umfeld leidet das angeblich asexuelle Musikgenie auch noch an dem ziemlich seltenen Marfan-Syndrom, das dafür sorgt, dass er wie ein Magersüchtiger mit Pergamenthaut aussieht. Nicht weniger interessant ist die Musik von Bradford Cox. Neben seinem Soloprojekt Atlas Sound führt er auch seit zehn Jahren Deerhunter an.
Am besten lässt sich „Parallax“, sein dritte Soloalbum, wie auch schon seine Vorgänger als verquerer, meist sphärischer Dreampop beschreiben, der diesmal etwas zugänglicher ausgefallen ist. Das klingt dann wie in „Te Amo“ mal nach einer männlichen, britischen Björk oder im Titelsong und schockierend hittigem „Mona Lisa“ sogar nach der Experimentierfreude der letzten MGMT-Scheibe (dessen Andrew VanWyngarden auch beteiligt war).