-
„Folk-Step“ oder sowas von Alt-J

Mercury-Prize-Favoriten sollte man ja generell immer ein Ohr schenken, beim britischen Indie-Quartett Alt-J sei dies unbedingt angeraten. Ihr Debüt „An Awesome Wave“ brilliert mit versteckten Hits, die an Ideenvielfalt kaum zu übertreffen sind und trotzdem als reduziert beschrieben werden können. Mit Shoegaze oder Post-Punk hat das zwar gar nichts zu tun, aber da machen wir mal eine Ausnahme vom festgefahrenen Blog-Denken.
Vor allem wenn sich im „Folk-Step“, so der Vorschlag im Pressetext und eine bessere Bezeichnung fällt mir auch nicht ein, die schönsten Melodien mit Hip- und Trip-Hop-Rhythmen so wunderbar leichtfüßig ergänzen. Irgendwie stell ich mir dazu immer Micky Mouse vor, der durch eine Drogenverseuchte Party von Breaking Bads Jessie tanzt. Da passt Matilda von „Leon der Profi“, die auch besungen wird, doch wunderbar zu. Und dann wächst das auch noch mit jedem Hören, was der Grund ist, warum wir (okay, ich!) erst jetzt kapiert haben, dass das hier unbedingt noch abgefeiert werden muss.
-
Horrors-Support Toy mit Debütalbum

Krautrock, The Horrors, Spacemen 3 – Toy bedienen offensichtlich einige unserer musikalischen Leidenschaften. Mit den Horrors verbindet die fünf Briten zudem eine tiefe Freundschaft, die schon in Support-Gigs und wohltuenden Worten von Rhys Webb gipfelte, der seine Buddys schon offiziell als beste Band 2012 bezeichnete. Kein Wunder, klingen sie praktisch auch exakt wie seine Band, nur noch etwas verträumter. Rough Trade und der NME sind auch mit von der Hype-Partie, spätestens damit ist das Debüt „Toy“ Pflichtlektüre. Das Album ist im September erschienen, am 28. November gibt’s die Band dann auch live im Atomic zu sehen.
-
Der perfekte Secret Lost

Letzten Samstag, irgendwo in der Au (secret bleibt secret für alle die nicht da waren), ein Mann mit einem silbernen Koffer und 100 sehr begehrte Karten…
Dieser Secret Lost kam schon extrem nah ran an die perfekte Party: Ein charmantes Kellergewölbe, wunderschöne Gäste, grandiose Stimmung, knutschende Menschen in jeder Ecke, eine Playlist, die von halb elf bis halb sieben abgefeiert wurde, eine Bar die bis auf einen Kasten Becks restlos leer getrunken wurde. Und: Niemand der die steile Treppe runtergefallen ist, niemand der sich den Kopf gestoßen hat. Yeah! Nach dieser tollen Nacht denken wir natürlich über eine Wiederholung nach…
(mehr …)
-
A Place To Bury Strangers live in München

Zum Dritten Album „Worship“ von A Place To Bury Strangers wird das Trio auch zum dritten Mal die Wände des 59:1 mit ihrem „Wall Of Noise“-Shoegaze erzittern lassen. Zu Beginn ihrer Karriere wurden sie noch mit Referenzen an Jesus & Mary Chain und Velvet Underground bedacht, mittlerweile verwenden zumindest wir sie als Bezugsgröße für Bands aus ihren Umfeld (Ceremony, Screen Vinyl Image) oder in ihrer Tradition (The Lost Rivers). Das aktuelle Album verzeichnet sogar einige relative eingängige Nummern und vor allem ganz wichtig für mich: den ersten wirklich DJ-tauglichen Song mit treibenden Beats statt maximalem Noise zu Beginn und klarer Dynamik im Songaufbau. „You Are The One“, beinahe sogar Postpunk ist daher aktuelles Lieblingslied und der 20. September im 59:1 Pflichttermin.

